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Poecilimon schmidtii

(Fieber, 1853)

(Fieber, 1853)

DE:

Schmidts Buntschrecke

EN:

Schmidt's Bright Bush-cricket

Observation.org

Orthoptera.Speciesfile.org

IUCN Red List

Synonyme

Poecilimon zolotarewi Stshelkanovtzev, 1910

Morphologie

Poecilimon schmidti zählt zu den schlanken und mittelgrossen Poecilimon-Arten. Seine Grundfarbe ist einheitlich mattgrün mit feiner, dunkler Punktierung. Die Extremitäten sind bei beiden Geschlechtern ocker- bis rosafarben verdunkelt, die Mittelschenkel haben typischerweise am Vorderrand einen dunklen Strich und die Vorderflügel gehören zu den dunkelsten Körperstellen. Der Halsschild ist speziell beim Männchen und oft auch beim Weibchen am Hinterrand dunkel gesäumt. Die Vorderflügel sind ocker mit dunklem Zentrum und haben einen hellen Unterrand. Der Habitus von Poecilimon schmidtii ist ungewöhnlich gerundet, was im Feld auffällt, aber schwer zu beschreiben ist. Die Cerci der Männchen sind an ihrem Ende mehr als 90° einwärts gebogen, sodass die Spitze leicht kopfwärts schaut. An ihrem Ende sitzt ein mehr oder weniger spitzer Dorn. Von der Seite betrachtet sind die Cerci am Ende nach oben vorne gebogen, ähnlich wie bei Leptophyes boscii. Die Legeröhre entspricht der anderen Poecilimon-Arten und ist gepunktet. Die sehr langen Fühler haben in regelmäßigen Abständen einen langen, hellen Abschnitt. Die Augen sind gelb mit einem braunroten Strich durch das Auge. Der Hinterleib hat zwei undeutliche, helle Streifen und die Mitte kann am Ende der Segmente einen hellen Punkt haben, was zu einer angedeuteten Linie führt.

  • ♂ 15,5-21 mm
  • ♀ 18,5-22,5 mm
  • Ovipositor 9-9,5 mm

Gesang

Der leise Gesang von Poecilimon schmidtii besteht aus kurzen Silben, die wie "zzT" tönen. Sie werden mehr oder weniger regelmässig aneinander gereiht in kurzen Abständen von 1-3 s (1-2 s). Manchmal scheint es, als würden mehrere Silben gruppiert, bevor eine etwas länger Pause folgt. Die einzelnen Silben bestehen aus einer, seltenen zwei getrennten Impulsgruppen.

Gesang von Poecilimon schmidtii. Die Silben werden in Silbengruppen oder auch weniger regelmässig aneinandergereiht - SLO, Ljubljana, Flughafen, 31.07.2016, am 21.06.2016 als Larve gesammelt.

Fünf Silben aus dem Spontangesang von Poecilimon schmidtii. Die Silben werden hier mehr oder weniger regelmässig aneinander gereiht - SLO, Ljubljana, Flughafen, 31.07.2016, am 21.06.2016 als Larve gesammelt.

Vier Silben aus dem Spontangesang von Poecilimon schmidtii - SLO, Ljubljana, Flughafen, 31.07.2016, am 21.06.2016 als Larve gesammelt.

Einzelne Silbe aus dem Spontangesang von Poecilimon schmidti - SLO, Ljubljana, Flughafen, 31.07.2016, am 21.06.2016 als Larve gesammelt.


Verbreitung

Poecilimon schmidtii ist auf dem Balkan verbreitet und erreicht in Slowenien nahe der österreichischen Grenze sein nordwestlichestes Vorkommen. In Österreich wurde die Art bisher nicht nachgewiesen, Vorkommen scheinen aber möglich, weshalb die Art hier porträtiert wird. Wir fanden sie im Waldstücke vis-à-vis des Flughafeneingansg von Ljubljana in Slowenien.

 

This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.


Phänologie & Lebensweise

Ausgewachsene Tiere von Poecilimon schmidtii können von Mitte Juni bis in den September beobachtet werden.


Lebensraum

Poecilimon schmidtii besiedelt Buschgruppen im Wald und am Waldrand. Oft findet man sie auf Himbeeren oder Brombeeren (Rubus sp.) und auf der Klebrigen Salbei (Salvia glutinosa).


Gefährdung & Schutz

Poecilimon schmidtii wurde von der IUCN als nicht gefährdet eingestuft.

Rote Listen
  • CH:
    Abwesend
  • DE:
    Abwesend
  • AT:
    Abwesend
  • Europa:
    LC (Nicht gefährdet)

Ähnliche Arten

Poecilimon schmidtii erkennt man am besten am Habitus und an der speziellen Farbverteilung. Als eindeutiges Merkmal gegenüber Poecilimon gracilis gelten die am Ende stark gebogenen Cerci des Männchens. Die Grundfarbe ist auch aufgrund der grossen, dunklen Punkte eher matt und nicht glänzend wie bei anderen Poecilimon-Arten. Das Halsschild ist am Hinterrand beim Männchen weniger stark nach oben gebogen und am Hinterrand von oben betrachtet nicht dreieckig eingeschnitten wie bei Poecilimon gracilis. Die Schenkel sind vor allem bei den beiden vorderen Beinen ocker bis rosa gefärbt mit einem scharzen Strich auf der Vorderseite. Beim Weibchen sind die zweifarbig braunen Flügel länger als bei Poecilimon gracilis und ragen deutlich unter dem Halsschild hervor. Der Gesang ist ein weiteres gutes Merkmal, um die beiden Arten zu unterscheiden.

Poecilimon gracilis

Poecilimon intermedius

Poecilimon ornatus

Isophya brevicauda

Isophya kraussii

Isophya pienensis