Isophya brevicauda
Ramme, 1931
DE:
Kurzschwänzige Plumpschrecke
EN:
Short-tailed Plump Bush-cricket
No synonym!
Morphologie
Isophya brevicauda ist eine eher kleine Vertreterin der Gattung Isophya. Die Grundfarbe ist ein milchig mattes Grün mit dunkler Punktierung. Wie bei den anderen Isophya-Arten verläuft vom Augenhinterrand eine helle Linie über den Halsschild bis zum Flügelende. Der Halsschild-Hinterrand ist beim Männchen etwas erhöht und von oben betrachtet nach hinten leicht divergierend. Der sichtbare Teil der männlichen Vorderflügel ist knapp so lang wie das Halsschild. Der ockergelbe bis fast schwarze Fleck auf den Flügeln ist ziemlich gross und verläuft über die beiden grossen Adern Cubitus 2 und Cubitus 2a. Die Cerci der Männchen besitzen eine kräftige Basis und werden kontinuierlich schmaler, wodurch sie stark zugespitzt wirken. Im letzten Drittel sind die Cerci winklig nach innen gebogen und enden in einen kleinen, spitzen Endzahn. Die sichelförmige Legeröhre des Weibchens ist auffallend kurz und kräftig. Sie ist stark nach oben gebogen und gegen das Ende in Seitenansicht leicht verdickt.
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♂ 19-22 mm
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♀ 19-25 mm
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Ovipositor 7-8 mm
Gesang
Der Gesang von Isophya brevicauda setzt sich aus Einzelsilben zusammen, die in regelmässigen Abständen aneinander gereiht werden. Typischerweise werden 6-16 (meist 8-9) Silben aneinander gereiht, wobei die Silben im Verlauf etwas länger werden. Nach einer dichten Impulsfolge folgt ein abgesetzter Ticklaut, der auch fehlen kann. In der Steiermark bei Preding konnten wir deutlich längere Silbenreihen feststellen und die Silben wurden im Verlauf einer Silbenreihe kaum länger.
Spontangesang von Isophya brevicauda - AT, Steiermark, Tobis bei Preding, 24.06.2008.
Zehn Sekunden aus dem Spontangesang von Isophya brevicauda - AT, Steiermark, Tobis bei Preding, 24.06.2008.
Einzelne Silbe aus dem Spontangesang von Isophya brevicauda - AT, Steiermark, Tobis bei Preding, 24.06.2008.
Verbreitung
Isophya brevicauda besitzt ein relativ kleines Verbreitungsgebiet, das sich vom Salzburger Lungau über Kärnten und die Steiermark nach Slowenien und in die nördliche Grenzregion zu Kroatien erstreckt. Die grössten österreichischen Vorkommen befinden sich in der südlichen Steiermark. Isophya brevicauda besiedelt vor allem tiefere Lagen, kann jedoch auch in Höhen von über 2000 m beobachtet werden. Vorkommen in Nordostitalien und im Tirol scheinen wahrscheinlich. Der grösste Teil des Verbreitungsgebietes befindet sich in Österreich und Slowenien.
This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.
Phänologie & Lebensweise
In den tieferen Lagen Kärntens und der Steiermark sind Tiere von Isophya brevicauda ab Mitte Juni ausgewachsen und können bis Ende Juli und Anfang August beobachtet werden. In höheren Lagen sind die Tiere deutlich später adult und können bis Anfang September auftreten.
Lebensraum
Isophya brevicauda bevorzugt wechselfeuchte Lebensräume mit dichter und hochwüchsiger Vegetation. Dazu gehören gebüschreiche Waldlichtungen, Waldränder, wüchsige Wiesen und Hochstaudenfluren. In der Steiermark wurde die Art im Unterwuchs kleiner Lichtungen von annähernd geschlossenen Laubwäldern gefunden, ein Lebensraum, den sich Isophya brevicauda nur mit wenigen anderen Arten wie z. B. Poecilimon ornatus oder Poecilimon gracilis teilt.
Gefährdung & Schutz
Bisher war über Isophya brevicauda in Österreich zu wenig bekannt, als dass eine Beurteilung der Gefährdung vorgenommen werden konnte. Neuere Beobachtungen deuten auf eine stabile Situation hin, da der Lebensraum aktuell keiner direkten Bedrohung durch Veränderungen ausgesetzt ist. Von der Nutzungsaufgabe der Almbewirtschaftung scheint die Art im Moment eher zu profitieren.
Rote Listen
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CH:Abwesend
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DE:Abwesend
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AT:DD (Ungenügende Datengrundlage)
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Europa:LC (Nicht gefährdet)
Ähnliche Arten
Alle Isophya-Arten sind sich sehr ähnlich, worauf auch der wissenschaftliche Gattungsname abzielt. Unter Berücksichtigung der Verbreitung in Österreich, lassen sich die Arten jedoch in den meisten Fällen eingrenzen. Das Verbreitungsgebiet von Isophya brevicauda überschneidet sich in Österreich kaum mit jenem anderer Isophya-Arten. Im Grazer Becken und entlang der Mur trifft Isophya brevicauda auf das Verbreitungsgebiet von Isophya camptoxypha. Das weitaus beste Unterscheidungskriterium ist der Gesang der Männchen. Die deutlich kürzeren Silben von Isophya camptoxypha werden in viel kürzerer Folge und minutenlang aneinander gereiht. In Kärnten kommt Isophya brevicauda stellenweise gemeinsam mit Isophya modestior vor, z. B. bei Neuhaus an der Drau. Auch hier ist der Gesang das beste Unterscheidungsmerkmal. Isophya modestior erzeugt regelmässige Silben in längeren Abständen von 1-2 s und es fehlt der für Isophya brevicauda typische Tick-Laut nach jeder Silbe. Die Legeröhre der Weibchen von Isophya modestior ist deutlich länger als diejenige von Isophya brevicauda. Ebenfalls grosse Ähnlichkeit besteht zu den Poecilimon-Arten und zu Polysarcus denticauda. Bei den Männchen von Poecilimon gracilis ist der Halsschild-Hinterrand sattelförmig aufgeworfen und die Legeröhre der Weibchen ist auf der Unterseite gerade, was für die Gattung Poecilimon insgesamt gilt. Polysarcus denticauda ist deutlich grösser, die Legeröhre der Weibchen viel länger und nur am Ende nach oben gebogen. Bei den Männchen fällt u.a. die verlängerte Subgenitalplatte auf, die zwischen den Cerci nach oben ragt.