Miramella formosanta
(Fruhstorfer, 1921)
DE:
Tessiner Gebirgsschrecke
EN:
Generoso Mountain Grasshopper
La Miramelle tessinoise
IT:
Miramella formosanta
Nadigella formosanta (Fruhstorfer, 1921)
Morphologie
Die Grundfarbe von Miramella formosanta ist ein intensives Grün, das besonders bei älteren Tieren auch gelblich-grün sein kann. Ein schwarzes Band verläuft bei den Weibchen von den Augen bis zum Halsschild-Hinterrand, bei den Männchen reicht es bis zum Hinterleibsende. Im Bereich des Halsschild-Mittelkiels verläuft eine schwarze Längslinie, die von drei Nähten gekreuzt wird. Oft ist der ganze Kopfscheitel schwarz gefärbt. Die Flügel sind in der Länge variabel, jedoch deutlich länger als bei Miramella alpina. Sie berühren sich meist auf dem Rücken. Die Unterseite der Hinterschenkel ist blass bis intensiv rot oder bei den Männchen auch schwarz.
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♂ 14-19 mm
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♀ 20-26 mm
Gesang
Wie allen anderen Knarrschrecken fehlen auch Miramella formosanta die Stridulationsorgane, weshalb keine eigentlichen Gesänge erzeugt werden können. Ob Miramella formosanta arteigene Geräusche durch Gegeneinanderreiben der Mandibeln erzuegt, ist nicht bekannt.
Verbreitung
Das kleine Verbreitungsgebiet von Miramella formosanta beschränkt sich auf das Tessin und die nördlichen Bereiche der angrenzenden Regionen Italiens (Lombardei, Piemont). Dabei findet man sie vorwiegend in Höhen von 300 bis 1900 m.
This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.
Phänologie & Lebensweise
Ausgewachsene Tiere von Miramella formosanta können von Juli bis Oktober beobachtet werden.
Über die Entwicklung und Eiablage ist wenig bekannt. Vermutlich unterscheidet sich Miramella formosanta nicht gross von Miramella alpina. Häufig trifft man die Art in hohen Individuendichten, z.B. auf grossblättrigen Pflanzen. Sie halten sich nur selten in Bodennähe auf. Oft findet man sie in Höhen bis 2 m über dem Boden. Wie bei Miramella alpina trifft man häufig kopulierende Paare an. Die Männchen sitzen nach der eigentlichen Paarung noch lange auf den Weibchen und lassen sich durch die Umgebung chauffieren.
Gefährdung & Schutz
Miramella formosanta scheint sich in den letzten Jahren etwas auszubreiten und gilt daher als nicht gefährdet. Möglicherweise profitiert sie im Tessin im Moment von der grossflächigen Nutzungsaufgabe. Allerdings ist auch Miramella formosanta auf halboffene Habitate angewiesen.
Rote Listen
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CH:LC (Nicht gefährdet)
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DE:Abwesend
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AT:Abwesend
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Europa:LC (Nicht gefährdet)
Ähnliche Arten
Miramella formosanta kann mit Miramella alpina verwechselt werden. Diese hat deutlich kürzere Flügel, die sich auf dem Rücken nicht berühren. Bisher sind keine Fundorte bekannt, an denen beide Arten gemeinsam vorkommen. Odontopodisma decipiens insubrica, die oft gemeinsam mit Miramella formosanta anzutreffen ist, ist zierlicher und hat auffällig rote, kleine Flügelschuppen. Sie besitzt auch eine deutlich weniger ausgeprägte schwarze Zeichnung und als Weibchen verlängerte Legeröhreklappen.