Miramella carinthiaca
(Obenberger, 1926)
DE:
Kärntner Gebirgsschrecke
EN:
Carinthian Mountain Grasshopper
Miramella carinthiaca puschnigi Harz, 1973
Morphologie
Äusserlich ist Miramella carinthiaca nicht von der sehr ähnlichen Miramella alpina zu unterscheiden. Die Grundfarbe ist ein kräftiges Grün mit einer mehr oder weniger ausgedehnten Schwarzzeichnung. Das Grün kann fein bläulich oder gräulich überlaufen sein. Eine schwarze Seitenbinde verläuft vom Auge über den Halsschild auf den Hinterleib und beim Männchen sogar bis zum Hinterleibsende. Die bräunlichen bis schwarzen Flügel sind schuppenartig reduziert und manchmal auf dem Rücken grünlich gesäumt. Auf der Unterseite sind die Hinterschenkel blass bis intensiv rot gefärbt. Das sicherste Erkennungsmerkmal stellen die Penisvalven der Männchen dar, wobei es an den Arealgrenzen zu anderen Miramella-Arten oft zu Überschneidungen in der Merkmalsausprägung kommt.
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♂ 15-20 mm
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♀ 22-27 mm
Gesang
Wie bei den Gebirgsschrecken (früher Knarrschrecken) üblich, fehlen auch Miramella carinthiaca die Stridulationsorgane. Es ist anzunehmen, dass die Art durch das Gegeneinanderreiben der Kiefer sogenannte Mandibelgeräusche erzeugen kann.
Verbreitung
Bei Miramella carinthiaca handelt es sich um einen Endemiten der Alpen mit einem sehr begrenzten Verbreitungsgebiet. Die Art ist ausschliesslich aus den zentralen und südlichen Alpen Österreichs und im angrenzenden Slowenien bekannt. In Österreich ist sie aus den Bundesländern Kärnten, Steiermark und Salzburg bekannt, wobei in Salzburg lediglich der südöstlichste Zipfel zwischen der Steiermark und Kärnten besiedelt ist. In der Höhenverbreitung unterscheidet sich Miramella carinthiaca von den anderen Miramella-Arten. Die Art ist bevorzugt in Höhen zwischen 1700 und 2000 m ü. M. zu finden. Der Schwerpunkt der Höhenverbreitung von Miramella alpina und Miramella irena liegt darunter. Allerdings gibt es Überlappungsbereiche.
This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.
Phänologie & Lebensweise
Ausgewachsene Tiere von Miramella carinthiaca können ab Ende Juni bis Ende Oktober beobachtet werden.
Gefährdung & Schutz
Trotz des kleinen Verbreitungsgebietes wird die Situation im Moment sowohl in Europa als auch in Österreich als stabil eingeschätzt. Längerfristig könnte jedoch die Nutzungsaufgabe der Alpweide zu Lebensraumverslusten führen.
Rote Listen
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CH:Abwesend
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DE:Abwesend
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AT:LC (Nicht gefährdet)
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Europa:LC (Nicht gefährdet)
Ähnliche Arten
Miramella carinthiaca ist äusserlich nicht sicher von Miramella alpina und Miramella irena zu unterscheiden. Es sind dabei unbedingt die Verbreitungsgebiete sowie die Fundhöhen zu beachten. Eine sichere Bestimmung erfordert das Sammeln von Belegexemplaren, die anhand der männlichen Genitalien unterschieden werden können. Eine weitere ähnliche Art ist Miramella formosanta, die jedoch im Verbreitungsgebiet von Miramella carinthiaca ausgeschlossen werden kann.