Gryllus bimaculatus
De Geer, 1773
DE:
Mittelmeer-Feldgrille
EN:
Two-spotted Cricket
FR:
Le Grillon bimaculé
IT:
Grillo bimaculato
Gryllus ater Saussure, 1877 | Acheta capensis (Fabricius, 1775) | Gryllus interruptus Walker, 1869 | Gryllus lugubris Stål, 1855 | Gryllus marginalis Walker, 1869 | Gryllus (Acheta) rubricollis Stoll, 1813
Morphologie
Die Mittelmeer-Feldgrille ist ähnlich gross wie die Feldgrille. Im Unterschied zu Gryllus campestris ist der Kopf bei Gryllus bimaculatus schmaler als der Halsschild, wodurch sie schlanker erscheint. Die Färbung ist tiefschwarz mit je einem gelben Fleck an der Basis der Vorderflügel. Diese reichen bei beiden Geschlechtern etwa bis zur Hinterleibsspitze. Die Hinterflügel sind voll entwickelt, in Ruhelage unter den Vorderflügeln zusammengefaltet und überragen diese deutlich. Dies ist das beste Unterscheidungsmerkmal gegenüber Gryllus campestris.
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♂ 19-33 mm
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♀ 20-33 mm
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Ovipositor 12-17 mm
Gesang
Der Spontangesang von Gryllus bimaculatus ist demjenigen von Gryllus campestris sehr ähnlich, wird jedoch meist nur am Abend oder nachts erzeugt. Er besteht aus Versen, die in regelmässigen Abständen erzeugt werden. Ein Vers besteht aus 4 (3–5) Silben, die im Unterschied zu denjenigen von Gryllus campestris alle ungefähr gleich laut sind. Die erste Silbe ist nicht markant leiser als die letzte. Das Frequenzspektrum zeigt ein Maximum bei ca. 4–5,5 kHz.
Verbreitung
Die Art ist nahezu in ganz Afrika und bis in den Osten von Asien verbreitet. In Europa ist sie von der Iberischen Halbinsel über Italien bis Griechenland verbreitet und kommt in der Ebene, meist in Küstennähe vor. Gebietsweise ist die Art recht häufig. Nördlich des Mittelmeerraumes wird sie regelmässig als Futter für Terrarientiere gezüchtet und entflohene Tiere können sich auch längere Zeit an wärmebegünstigten Standorten halten (wie z. B. auf einer Müllkippe in Bremen). Im Jahr 2024 wurde ein Individuum in der Stadt Basel gesichtet, das möglicherweise verschleppt oder entflohen war.
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Phänologie & Lebensweise
Adulte Tiere erscheinen von Juli bis Oktober, also deutlich später als bei Gryllus campestris. Auf den kanarischen Inseln ist Gryllus bimaculatus ganzjährig zu finden.
Gefährdung & Schutz
Gryllus bimaculatus ist nicht gefährdet.
Rote Listen
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CH:NE (Nicht beurteilt)
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DE:Abwesend
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AT:Abwesend
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Europa:LC (Nicht gefährdet)
Ähnliche Arten
Im Mittelmeerraum muss die ähnlichste Art, die Feldgrille (Gryllus campestris), ausgeschlossen werden. Alleine durch den Gesang geht das nicht, da sich die Gesänge, obwohl oszillografisch leicht anders, von blossem Ohr nicht eindeutig unterscheiden lassen. Auch ist die Jahreszeit kein eindeutiges Kriterium, da die Feldgrille in warmen Jahren und besonders im Mittelmeergebiet eine zweite Generation bilden kann, deren Individuen dann im Herbst singen können! Ein optischer Nachweis ist immer wünschenswert. Hier sind die folgenden Merkmale wichtig: das Halsschild verschmälert sich nach vorne, der Kopf ist nicht breiter als das Halsschild wie bei Gryllus campestris. Die Vorderflügel bedecken den ganzen Hinterleib und die Hinterflügel ragen spiessförmig darüber hinaus, bei Gryllus campestris sind die Vorderflügel kürzer und die Hinterflügel reduziert. Bei Melanogryllus desertus sind die Vorderflügel deutlich verkürzt und die Tiere sind wesentlich kleiner.