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Chorthippus albomarginatus

(De Geer, 1773)

(De Geer, 1773)

DE:

Weissrandiger Grashüpfer

EN:

Lesser Marsh Grasshopper

FR:

Le Criquet marginé

IT:

Cortippo albomarginato

Observation.org

Orthoptera.Speciesfile.org

IUCN Red List

Synonyme

Gryllus blandus Fischer von Waldheim, 1846 | Gryllus elegans Charpentier, 1825 | Chorthippus albomarginatus variety hyalosuperficies Voroncovskij, 1928 | Oedipoda moderatus Eversmann, 1848 | Chorthippus albomarginatus variety nigrofasciatus Voroncovskij, 1928 | Chorthippus albomarginatus variety porphyricus Voroncovskij, 1928 | Oedipoda tricarinata Stephens, 1835

Morphologie

Der zierliche Chorthippus albomarginatus ist in der Grundfärbung blass und unauffällig. Es überwiegen ockerbraune, gräuliche oder seltener grünliche Farbtöne. Individuen mit Grünanteilen haben oft eine grüne Körperoberseite und bräunliche oder gräuliche Körperseiten. Die Halsschild-Seitenkiele sind fast gerade, annähernd parallel und nur hinten leicht nach aussen divergierend. Besonders bei den Weibchen sind die Halsschild-Seitenkiele auf der Aussenseite oft dunkel gesäumt. Die Flügel erreichen die Hinterknie oder ragen leicht darüber hinaus. Entlang des Vorderrandes (Costalfeld) verläuft bei den Weibchen meist ein heller Streifen. Die Radialader (Gesangsader) der Vorderflügel ist besonders beim Männchen deutlich s-förmig geschwungen. Die Hinterknie sind hell und die Hinterschienen gelblich bis bräunlich.

  • ♂ 13-15 mm
  • ♀ 18-23 mm

Gesang

Chorthippus albomarginatus erzeugt Serien aus 3-4 (2-6) mässig lauten Versen von etwa 0,5 (0,3-0,8) s Dauer. Die einzelnen Verse folgen sich in Abständen von etwa 2-3 s, beginnen mit einer markanten Silbe und enden abrupt. Nach einer Serie folgt eine Pause von etwa einer halben Minute, in der die Männchen normalerweise den Gesangsort wechseln. Ähnlich wie bei Chorthippus brunneus singen zwei Männchen häufig im Wechselgesang, wobei sie etwas kürzere Verse erzeugen als beim Spontangesang. Die Männchen können minuten- bis stundenlang vor einem Weibchen werben. Es ist nicht ungewöhnlich, mehr Männchen beim Werbegesang als beim Spontangesang zu hören.

Spontangesang aus einer Folge von vier Versen von Chorthippus albomarginatus - CH, LU, Ruswil, 22 °C, sonnig.

Spontangesang aus einer Folge von drei Versen von Chorthippus albomarginatus - CH, LU, Ruswil, 22 °C, sonnig.

Werbegesang von Chorthippus albomarginatus - CH, AG, Gontenschwil, 23 °C.

Video: Wolfgang Forstmeier

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet von Chorthippus albomarginatus reicht von den spanischen Pyrenäen im Süden und England im Norden über Mitteleuropa bis weit in den Osten, wobei im asiatischen Raum Unklarheiten bezüglich der Artzugehörigkeit bestehen. Im Norden erreichen die Vorkommen das südliche Skandinavien. Unsicher ist, wie weit Chorthippus albomarginatus über den Balkan in den Süden Europas vordringt. Bereits im Osten von Österreich kommt mit Chorthippus oschei eine weitere Art hinzu, die sich vor allem bezüglich des Werbegesangs von Chorthippus albomarginatus unterscheidet. In der Schweiz besiedelt Chorthippus albomarginatus vorwiegend das zentrale Mittelland, wobei sie in den letzten Jahren immer häufiger auch im östlichen und westlichen Mittelland gefunden wurde. In Deutschland ist die Art praktisch in allen Landesteilen vertreten. Chorthippus albomarginatus ist eine Flachlandart und erreicht nur selten 1000 m.

This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.


Phänologie & Lebensweise

Ausgewachsene Individuen von Chorthippus albomarginatus können ab Juli bis in den Oktober beobachtet werden.
Ab Ende Mai schlüpfen die Larven aus den Eiern, die in lockeren Boden oder an der Basis von Grasbulten abgelegt wurden. Die Larven durchlaufen 4-5 Stadien.


Lebensraum

Chorthippus albomarginatus besiedelt ein breites Spektrum an Lebensräumen, wobei eindeutig feuchtes und bewirtschaftetes Grünland bevorzugt wird. Es werden frische bis feuchte Wiesen und Weiden sowie intensiv genutztes Grünland besiedelt. Häufig werden intensive Kunstwiesen besiedelt, ein Lebensraum, der von den meisten Heuschrecken gemieden wird. Daneben werden in der Literatur auch Beobachtungen von Böschungen, Säumen, Brachen oder Salzwiesen in Küstennähe erwähnt, die in der Regel weniger feucht sind.


Gefährdung & Schutz

Wie verschiedene Beobachtungen aus Mitteleuropa zeigen, profitiert Chorthippus albomarginatus nach wie vor von der intensiven Landwirtschaft und kann sein Areal tendenziell ausdehnen. Daher gilt die Art als nicht gefährdet. Trotz der scheinbar hohen Toleranz gegenüber einer intensiven Wieslandnutzung ist eine Mahd oder intensive Beweidung während der Larvalphase schädlich, da die Larven wenig mobil sind. Empfehlenswert ist das Anlegen von Restgrasstreifen, die nur bei jeder zweiten Mahd gemäht werden und der Verzicht auf Konditionierer (Aufbereiter) bei der Mahd.

Rote Listen
  • CH:
    LC (Nicht gefährdet)
  • DE:
    * (Ungefährdet)
  • AT:
    NT (Potenziell gefährdet)
  • Europa:
    LC (Nicht gefährdet)

Ähnliche Arten

Chorthippus albomarginatus kann mit dem sehr ähnlichen Chorthippus dorsatus verwechselt werden. Neben dem Gesang stellt das wichtigste Unterscheidungsmerkmal die Radialader im Vorderflügel dar. Diese ist bei Chorthippus dorsatus annähernd gerade und nicht s-förmig geschwungen. Zudem sind die Tiere kräftiger gebaut, die Halsschild-Seitenkiele etwas mehr nach innen gebogen und es treten bei den Männchen häufig rötliche Farbtöne am Hinterleib und an den Sprungbeinen auf. In Südeuropa kommen weitere Vertreter der Chorthippus albomarginatus-Gruppe vor, deren Unterscheidung schwierig ist. Der Spontangesang von Chorthippus albomarginatus kann mit Chorthippus brunneus verwechselt werden. Die Verse von Chorthippus brunneus sind kürzer und werden schneller aneinander gereiht.

Chorthippus dorsatus

Chorthippus dichrous

Euchorthippus declivus

Chorthippus brunneus