Metrioptera saussuriana
(Frey-Gessner, 1872)
DE:
Gebirgs-Beissschrecke
EN:
Purple Meadow Bush-cricket
FR:
La Decticelle des alpages
IT:
Grillastro di montagna
Platycleis noui Saulcy, 1887
Morphologie
Metrioptera saussuriana ist einheitlich braun gefärbt und stellenweise marmoriert. Kopf- und Halsschildseiten sind in der Regel dunkler braun. Der Hinterrand der Halsschild-Seitenlappen ist meist etwas aufgehellt. Bei den Larven befindet sich dort eine scharf abgesetzte, helle Randbinde. Die Hinterschenkel sind rot- bis violettbraun und es fehlt ihnen auf der Aussenseite eine deutliche, dunkle Längszeichnung. Die Flügel erreichen bei beiden Geschlechtern ungefähr die Hinterleibsmitte und sind am Hinterrand breit, stumpf abgerundet. Sie sind besonders beim Männchen oft grünlich getönt. Die männlichen Cerci sind kräftig und verfügen über einen starken Innenzahn in der Mitte. Die Legeröhre der Weibchen ist bis auf die helle Basis dunkel und leicht nach oben gebogen.
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♂ 16-18 mm
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♀ 16-24 mm
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Ovipositor 9-11 mm
Gesang
Der mässig laute Spontangesang von Metrioptera saussuriana besteht aus aneinander gereihten Versen, die 2-6 Mal pro s wiederholt werden. Die Männchen können minutenlang ohne Unterbruch singen. Die Verse bestehen aus 5-12 Silben, deren Lautstärke innerhalb eines Verses zunimmt. In unregelmässigen Abständen werden einem normalen Vers aus Makrosilben 2-6 Mikrosilben angehängt. Dadurch entsteht ein längerer, rauerer Vers, der vor allem im US-Detektor gut hörbar ist. Diese eingestreuten längeren Verse sind typisch für Metrioptera saussuriana und unterscheiden sie eindeutig von Arten wie Metrioptera brachyptera und Platycleis albopunctata. Das Frequenzspektrum erreicht ein Maximum bei 20-30 kHz. Zu Beginn oder am Ende einer Gesangsperiode können auch nur einzelne Verse in grossen Abständen zu hören sein.
Spontangesang von Metrioptera saussuriana - CH, SG, Gommiswald, 16 °C, sonnig (Aufnahme Bruno Keist).
Spontangesang von Metrioptera saussuriana bei hohen Temperaturen - CH, BE, Boltigen im Simmental, 27 °C, sonnig.
Antwortgesang von zwei ♂♂ von Metrioptera saussuriana - CH, SG, Amden, 16 °C, sonnig (Aufnahme Bruno Keist).
Vier Verse aus dem Spontangesang von Metrioptera saussuriana. Der letzte Vers besteht aus Makro- und Mikrosilben - CH, BE, Boltigen im Simmental, 27 °C, sonnig.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet von Metrioptera saussuriana ist in Europa in kleinere und grössere Gebiete zerteilt, es reicht von den Pyrenäen über Südfrankreich entlang der Alpen bis nach Österreich. Vereinzelt kommt sie auch im Nordwesten Frankreichs vor. In der Schweiz sind hauptsächlich die Westalpen, das Tessin und die Churfirsten besiedelt. Von Frankreich her reicht das Areal bis in den südlichen Jura. In Deutschland fehlt Metrioptera saussuriana, obwohl sie unweit der Landesgrenze in den französischen Vogesen ein Vorkommen hat. Die östlichsten Vorkommen befinden sich in Österreich im Grenzgebiet zwischen der Steiermark und Salzburg sowie in Kärnten.
This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.
Phänologie & Lebensweise
Ausgewachsene Tiere von Metrioptera saussuriana können von Juli bis in den November beobachtet werden.
Gefährdung & Schutz
Metrioptera saussuriana gilt als nicht gefährdet.
Rote Listen
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CH:DD (Ungenügende Datengrundlage)
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DE:Abwesend
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AT:DD (Ungenügende Datengrundlage)
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Europa:LC (Nicht gefährdet)
Ähnliche Arten
Metrioptera saussuriana ist Metrioptera brachyptera ähnlich. Diese hat meist Grünanteile auf Kopf- und Halsschiloberseite, die Flügel sind schmaler und hinten spitz verrundet. Die Hinterschenkel tragen bei Metrioptera brachyptera zudem meist eine dunkle Längszeichnung auf der Aussenseite. Die Platycleis-Arten unterscheiden sich durch die langen und dunkel gefleckten Flügel. Der Gesang von Metrioptera saussuriana kann mit den Gesängen von Metrioptera brachyptera oder den Platycleis-Arten verwechselt werden. Er ist jedoch durch die regelmässig eingestreuten, längeren Versen gut erkenntlich.