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Pseudomogoplistes vicentae

Gorochov, 1996

DE:

Atlantische Küstengrille

EN:

Atlantic Beach-cricket

Scaly Cricket

FR:

Le Grillon manchois

Observation.org

Orthoptera.Speciesfile.org

IUCN Red List

Synonyme

No synonym!

Morphologie

Die Atlantische Küstengrille ähnelt stark der im Mittelmeergebiet verbreiteten Pseudomogoplistes squamiger. Sie ist jedoch etwas grösser und schlanker. Die Grundfarbe ist rötlichbraun bis dunkelbraun, die Oberfläche ist mit feinen hellen Härchen überzogen, was dem Tier einen matt hellbraunen bis grauen Überzug verleiht. Die Beine und der Bauch sind hellocker. Die Art ist vollständig flügellos. Im Unterschied zu Pseudomogoplistes squamiger ist das letzte Hinterleibssegment von oben betrachtet in der Mitte ausgebuchtet, und seitlich davon befinden sich auf einem leicht vorspringenden Höcker kleine Borstenbüschel. Aufgrund der Verbreitung und des Lebensraumes entlang von steinigen Küsten ist eine Verwechslung kaum möglich.

  • ♂ 11-13 mm
  • ♀ 12-15 mm
  • Ovipositor 5-6 mm

Gesang

Es ist nicht bekannt, inwiefern sich die beiden Partner zur Paarung finden. Eine Stridulation, wie sie bei anderen Grillen bekannt ist, ist aufgrund der fehlenden Flügeln nicht möglich.


Verbreitung

Pseudomogoplistes vicentae ist entlang der Atlantikküste von den Kanarischen Inseln über Marokko und Westeuropa bis nach England verbreitet. In Frankreich ist sie nur im äussersten Nordwesten bekannt, mit den meisten Fundstellen im Département Manche. Auf den Britischen Inseln ist sie auf die Strände in Chesil (Dorset), Branscombe (Devon) und Marloes (Wales) beschränkt (https://orthoptera.org.uk/home).

This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.


Phänologie & Lebensweise

Ausgewachsene Tiere können während des ganzen Jahres gefunden werden (Schwerpunkt: August bis Oktober). Die Larven schlüpfen im Juli und überwintern. Sie sind im folgenden Sommer ausgewachsen. Vereinzelt überwintern auch adulte Tiere, die jedoch bis im darauffolgenden Sommer sterben dürften. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Eier hauptsächlich in Schwemmholz an der Küste abgelegt werden und nicht im Sand. Über die Verfrachtung von Holz könnte auch die Ausbreitung und die Besiedlung neuer Gebiete erfolgen. Die Entwicklung vom Ei bis zum Imago dauert in der Regel zwei Jahre, wobei ein kleiner Prozentsatz noch einmal als Imago überwintert und so erst im dritten Jahr stirbt.


Lebensraum

Pseudomogoplistes vicentae besiedelt die Zwischenräume von Geröll, Kies und Felsspalten an steinigen Meeresküsten mit Algen und Schwemmholz. Dabei werden jene Bereiche bevorzugt, die aufgrund der Wasserlinie oder vom Spritzwasser feucht gehalten werden. Beobachtungen haben gezeigt, dass die Tiere vor der eintreffenden Flut flüchten und die freigegebenen Gebiete während der Ebbe nutzen.


Gefährdung & Schutz

Aufgrund des grossen Verbreitungsgebiets wird sie von der IUCN trotz der wenigen bekannten Populationen nur als verletztlich gelistet.

Rote Listen
  • CH:
    Abwesend
  • DE:
    Abwesend
  • AT:
    Abwesend
  • Europa:
    VU (Verletzlich)

Ähnliche Arten

In ihrem Lebensraum im Nordwesten von Frankreich und im Süden der Britischen Inseln ist sie kaum zu verwechseln.

Pteronemobius heydenii

Pteronemobius lineolatus

Nemobius sylvestris

Arachnocephalus vestitus