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Meconema thalassinum

(De Geer, 1773)

(De Geer, 1773)

DE:

Gemeine Eichenschrecke

EN:

Oak Bush-cricket

Drumming Katydid

FR:

Le Méconème tambourinaire

Le Méconème varié

IT:

Grilletto della quercia alato

Observation.org

Orthoptera.Speciesfile.org

IUCN Red List

Synonyme

Gryllus arboreus Fuessly, 1775 | Locusta varium Fabricius, 1775

Morphologie

Die Grundfarbe von Meconema thalassinum ist ein glänzendes Hellgrün. Von der Stirn verläuft eine gelbliche Rückenlinie über den Halsschild und setzt sich meist an den inneren Flügelrändern fort. Am Halsschild-Hinterrand befinden sich zwei rötlichbraune Flecken, davor liegen zwei schmale, schwarze Linien. Die grünlich-glasigen Flügel überragen bei beiden Geschlechtern knapp den Hinterleib. Die langen und schlanken Cerci des Männchens sind leicht nach innen und oben gebogen. Die säbelförmige Legeröhre des Weibchens ist gegen das Ende leicht nach oben gebogen.

  • ♂ 12-15 mm
  • ♀ 11-15 mm
  • Ovipositor 9 mm

Gesang

Beide Meconema-Arten kommunizieren, indem sie mit einem Hinterfuss auf ein Substrat, z.B. ein Blatt oder einen Ast klopfen. Die geringe Lautstärke ist stark von der Unterlage abhängig und ca. 1 m weit hörbar. Von Bedeutung für die Kommunikation der Art dürften weniger die leisen Geräusche als eher die entstehenden Vibrationen im Substrat sein. Diese sind wegen ihrer tiefen Frequenzen im Ultraschall-Detektor nicht hörbar. Meconema thalassinum erzeugt ein typisches Trommelmuster: erst 1-3 kurze Verse von 0,07-0,2 s Dauer, dann typischerweise 1-2 lange von 0,7-1,3 s Dauer. Der Hinterfuss wird 30-60 Mal pro s aufgeschlagen.

Spontangesang von Meconema thalassinum. Typisches Trommelmuster, bestehend aus drei kurzen und zwei langen Versen - CH, SG, Ebnat-Kappel, 22 °C (Aufnahme Bruno Keist).

Video: Wolfgang Forstmeier

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet von Meconema thalassinum reicht von der Küste Portugals und Nordspaniens bis England und ins südliche Skandinavien, wo die Art ihre nördliche Verbreitungsgrenze erreicht. Östlich reicht das Areal bis in den Kaukasus. Im Südosten Europas kommt die Art bis Nordgriechenland und in die Türkei vor. In der Schweiz, Deutschland und Österreich ist Meconema thalassinum bis in eine Höhe von rund 1500 m in allen Landesteilen verbreitet.

This map is based on occurrence records available through the GBIF network and may not represent the entire distribution.


Phänologie & Lebensweise

Ausgewachsene Individuen können von Juni bis in den November angetroffen werden.
Die Eier werden in Rindenritzen oder morsches Holz verschiedener Laubbäume abgelegt. Die Larven schlüpfen ca. im Mai nach einer ein- bis zweijähriger Entwicklungszeit und durchlaufen 5 Stadien. Als nachtaktive Art versteckt sie sich tagsüber im Laubwerk von Büschen oder Bäumen und ist entsprechend schwierig aufzufinden. Im Herbst kann die Art immer wieder in Gebäuden angetroffen werden, wo sie vermutlich die Wärme der Innenräume sucht und von anderen Insekten profitiert, die vom Licht angzogenen werden und als Nahrung dienen. Meconema thalassinum ernährt sich wie Meconema meridionale rein räuberisch.


Lebensraum

Meconema thalassinum besiedelt Waldränder, Lichtungen, Hecken, lichte Wälder und gebüschreiche Pärke oder Gärten. Die Art lebt im Buschwerk oder sogar auf Bäumen. Sie ist eine von wenigen Heuschrecken-Arten, die auch im Waldinnern anzutreffen ist. Anders als ihr deutscher Name vermuten lässt, ist sie nicht auf Eichen angewiesen und lebt an Waldrändern oft auf Eschen und Haselsträuchern.


Gefährdung & Schutz

Meconema thalassinum ist nicht gefährdet, obwohl die seltenen Sichtungen eine Gefährdung implizieren. Die nachtaktive und heimliche Lebensweise ist dafür verantwortlich. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass die Art teilweise in hohen Individuendichten vorkommt.

Rote Listen
  • CH:
    LC (Nicht gefährdet)
  • DE:
    * (Ungefährdet)
  • AT:
    LC (Nicht gefährdet)
  • Europa:
    LC (Nicht gefährdet)

Ähnliche Arten

Meconema thalassinum gleicht ihrer Schwesterart Meconema meridionale farblich und in der Grösse sehr. Sie lässt sich jedoch anhand der kleinen, schuppenartigen Flügel einfach unterscheiden. In Farbe und Habitus erinnert sie an Tettigonia viridissima, diese ist allerdings um ein Vielfaches grösser und kräftiger. Meconema thalassinum auch mit den Leptophyes-Arten verwechselt. Auch diese sind grösser, kräftiger und besitzen ein dunkleres Grün mit dunklen Punkten sowie rötlichen bis braunen Zeichnungen. Sie haben alle schuppenförmige Flügel. Das Trommeln von Meconema thalassinum ist etwas lauter als dasjenige von Meconema meridionale. Letztere erzeugt im Gegensatz zu den unterschiedlich langen Versen von Meconema thalassinum meist einzelne oder doppelte Anschläge.

Meconema meridionale

Leptophyes punctatissima

Leptophyes laticauda