Istrienreise 2016
Natur- und Fotoreise
Istrienreise 2016
Vom 18.-26. Juni 2016 führte uns die Natur- und Fotoreise mit einer Gruppe von elf naturinteressierten Personen zum zweiten Mal nach Istrien (Kroatien). Die Halbinsel befindet sich im Dreiländereck von Italien, Slowenien und Kroatien und ist bekannt für ihren Insektenreichtum. Stationiert waren wir die ganze Woche im Zentrum von Istrien in Pazin oberhalb der Schlucht Pazinčica.
Vom 18.-26. Juni 2016 führte uns die Natur- und Fotoreise mit einer Gruppe von elf naturinteressierten Personen zum zweiten Mal nach Istrien (Kroatien). Die Halbinsel befindet sich im Dreiländereck von Italien, Slowenien und Kroatien und ist bekannt für ihren Insektenreichtum. Stationiert waren wir die ganze Woche im Zentrum von Istrien in Pazin oberhalb der Schlucht Pazinčica. Abseits der Strände ist es am Rand der beschaulichen Altstadt ruhig und erholsam. Nachts hörten wir vor der Unterkunft jeweils die Zwergohreulen (Otus scops), wo wir sie auch mit der Stirnlampe ausfindig machen konnten.
Auch in Istrien war der Frühsommer 2016 nass und kühl, weshalb die Entwicklung der Heuschrecken etwas dem üblichen Fahrplan nachhinkte und wir viele Arten in den letzten Larvenstadien vorfanden. Trotz der Schlechtwetterphase in Europa hatten wir mit dem Wetter ungemein Glück und fast immer strahlend schönes Wetter.
Da sowohl Fauna als auch Flora jahreszeitlich etwas verspätet waren, fanden wir in höheren Lagen die Magerwiesen in voller Blütenpracht und die Tagfalter waren in grosser Anzahl am Nektar saugen. Im Učka-Gebirge war die Bulbillentragenden Feuerlilie (Lilium bulbiferum) in den wunderschönen Bergwiesen am blühen. Eine Langfühlerschrecke, die wir noch nie so zahlreich angetroffen haben, war die früh im Jahr ausgewachsene, Gehöckerte Buntschrecke (Poecilimon ampliatus). Wir konnten sie im Gegensatz zu anderen Jahren, in denen wir sie weniger erfolgreich gesucht haben, zahlreich in den Bergwiesen antreffen. Die Männchen sonnten sich oft exponiert auf den Blüten, oder sangen versteckt in der Vegetation, was dem Ultraschall-Detektor nicht verborgen blieb.
Eines der Highlights war wiederum der Jokertag. Wir fuhren mit unseren beiden Bussen in die grosse "Bärenlichtung" im Učka-Gebirge mit dem Namen Dol. Diese grosse Doline in einer Waldlichtung ist für einen Ausflug mit einer Gruppe wie geschaffen. Die blumenreichen Wiesen waren voller Tagfalter und Heuschrecken und wir konnten ungestört in der Abgeschiedenheit durch die Wiesen stöbern. Lange versuchten wir, die Balkan-Bergschrecke (Psorodonotus illyricus) aufzustöbern, mit wenig Erfolg. Wenige Meter neben den Bussen ruft plötzlich jemand: "Ist das eine?" Tatsächlich, es ist eine Larve im letzten Stadium. Einige bestaunen das grosse Tierchen und plötzlich tauchen im dichten Gras überall weitere Tiere auf. Schliesslich finden wir sicher gegen zehn Individuen auf engstem Raum, jedoch sind sie alle noch im letzten Larvenstadium. Unter den Tagfaltern waren der Vogelwickenbläuling (Polyommatus amandus), der Saumfleck-Perlmutterfalter (Brenthis hecate) und der Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis daphne) die Highlights. Weiter hatte es aber auch Arten, die wir aus der Schweiz kennen, wie der Kaisermantel (Argynnis paphia), der Zitonenfalter (Gonepteryx rhamni), der Zwergbläuling (Cupido minimus) und der Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina).
Mitten im dichten Buchenwald legen wir auf der Rückfahrt einen Zwischenstopp ein, weil jemand am Wegrand ein schönes Exemplar der Grünlichen Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) aus dem Auto gesichtet hat. Wir bestaunen die Orchidee, da raschelt es plötzlich direkt neben uns im Laub. Klammheimlich versucht sich hier eine Europäische Hornotter (Vipera ammodytes) in Sicherheit zu bringen. Natürlich war da die Orchidee schnell Nebensache und der kurze Zwischenstopp dauerte etwas länger, bis alle das schöne Tier fotografiert hatten.
Durch die unterschiedlichen Kenntnisse der Teilnehmenden ergänzte sich die Gruppe wieder ideal, so dass wir alle voneinander profitieren und unglaublich viele Arten entdecken und bestaunen konnten. An dieser Stelle ein Dankeschön an alle TeilnehmerInnen der Reise. Wir freuen uns bereits auf weitere "heuschreckliche" Abenteuer.
Alle Heuschrecken-Beobachtungen und mehr von Istrien haben wir auf Observation.org gemeldet. Man findet dort auch viele andere interessante Beobachtungen. Spannend ist das rechteckige Symbol hinter jeder Art. Damit kann man sich die Beobachtungspunkt der Art in Istrien anzeigen lassen.
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