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Istrienreise 2015

Natur- und Fotoreise

Istrienreise 2015

Vom vom 18.-26. Juli 2015 führte uns die Natur- und Fotoreise mit einer Gruppe von 12 naturinteressierten Personen zum ersten Mal nach Istrien (Kroatien). Die Halbinsel befindet sich im Dreiländereck von Italien, Slowenien und Kroatien und ist bekannt für ihren Insektenreichtum. Neben den vielen faunistischen Highlights werden uns die brütende Hitze und der brennende Schweiss in den Augen in Erinnerung bleiben. Während der ganzen Woche erreichten die Temperaturen 30° C bis 40° C und machten auch den Einheimischen zu schaffen.

Fotogalerien

Anna Stäubli

Christian Roesti

Daniel Roesti

Dieter Thommen

Felix Amiet

Florin Rutschmann

Hansruedi Wildermuth

Martina Katholnig

Stefan Kohl

Stefan Plüss

Vom vom 18.-26. Juli 2015 führte uns die Natur- und Fotoreise mit einer Gruppe von 12 naturinteressierten Personen zum ersten Mal nach Istrien (Kroatien). Die Halbinsel befindet sich im Dreiländereck von Italien, Slowenien und Kroatien und ist bekannt für ihren Insektenreichtum. Neben den vielen faunistischen Highlights werden uns die brütende Hitze und der brennende Schweiss in den Augen in Erinnerung bleiben. Während der ganzen Woche erreichten die Temperaturen 30° C bis 40° C und machten auch den Einheimischen zu schaffen. Oft zeigte das Thermometer schon um 8 Uhr morgens um die 30° C. Die enorme Hitze setzte auch den Heuschrecken und den anderen Insekten zu, so dass diese vorwiegend in den früheren Morgenstunden und am Abend aktiv waren. Wir passten unsere Aktivitäten kurzerhand den Begebenheit an und rückten bereits in aller Frühe aus, um bei angenehmeren Temperaturen und besserem Licht zu fotografieren. Geplant war dafür eine längere Siesta über den Mittag. Allerdings blieb dies meistens ein frommer Wunsch, denn in der Regel fanden wir immer etwas Spannendes, das sich keiner entgehen lassen wollte.

In den savannenartigen Steppenlandschaften im Flachland waren im Juli die früh ausgewachsenen Heuschreckenarten wie Barbitistes ocskayi oder Poecilimon ornatus bereits wieder selten, während in den höheren Lagen des Učka-Gebirges die späteren Arten schon ausgewachsen waren. Die üppig bewachsenen Lichtungen im Učka-Gebirge waren voll mit vielen spannenden Heuschrecken-Arten wie Leptophyes boscii, Poecilimon elegans, Polysarcus denticauda, Pachytrachis gracilis, Miramella irena, oder Bicolorana kraussi (Bicolorana kuntzeni). An etwas trockeneren Stellen gab es Arten wie Prionotropis hystrix hystrix, Saga pedo, Arcyptera microptera, Platycleis (Modestana) modesta oder Paracaloptenus cristatus zu bestaunen. Im Dol, einer riesigen Doline, die mit Wald umgeben ist, kamen alle voll auf ihre Rechnung. Es gab sowohl viele blühende Blumen, Hymenopteren und auch Heuschrecken. An einem kleinen Waldweiher unweit der Lichtung konnten die Libellenspezialisten 18 verschiedene Libellen-Arten ausfindig machen. Unter den Heuschrecken waren die Balkan-Bergschrecke (Psorodonotus illyricus) und die Höckerschrecke (Arcyptera fusca) die Highlights. Es hatte jedoch viele weitere Arten wie Pholidoptera aptera, Pholidoptera littoralis littoralis, Pholidoptera fallax, Pholidoptera griseoaptera, Pachytrachis striolatus, Pachytrachis gracilis, Polysarcus denticauda, Poecilimon ornatus, Poecilimon elegans, Psophus stridulus, Micropodisma salamandra, Odontopodisma fallax, Stauroderus scalaris, Stenobothrus nigromaculatus und Chorthippus bornhalmi, um nur einige Arten zu nennen. Einen Tagesausflug machten wir auf die Insel Cres, wo die Beobachtung der Europäischen Schwarzen Witwe (Latrodectus tredecimguttatus) für uns ein riesiges Highlight war. In den steinigen, trockenen Gebieten fanden wir Pholidoptera dalmatica alias Panzerknacker, Arcyptera brevipennis brevipennis, Saga pedo, Oedaleus decorus, Dociostaurus maroccanus und Stenobothrus fischeri. Am Jokertag hatte eine Gruppe doch tatsächlich genug von den Heuschrecken und machte einen kulturellen Abstecher nach Pula, um das grosse Amphitheater zu bestaunen. Die Unersättlichen machten sich auf, um die Gigantische Grosse Goldschrecke (Chrysochraon dispar giganteus) und die Gehöckerte Buntschrecke (Poecilimon ampliatus) in den Kasten zu bekommen. Auf dem Poecilimon ampliatus-Berg überraschte uns tatsächlich ein ordentliches Gewitter und brachte etwas Abkühlung. Nach einer guten Stunde war das Spektakel wieder vorüber und die Sonne zauberte uns beste Fotobedingungen her. Zum Abschluss besuchten wir auf der Rückreise zum Flughafen in Ljubljana die weltberühmten Höhlen von Postojna (Slowenien).

Alle Heuschrecken-Beobachtungen unserer Reise auf Observation.org.

In Pazin selber konnten wir "Spektakuläres" entdecken. In der gebüschreichen Umgebung unterhalb des Hotels fand Dieter Thommen die hübsche Zartschrecke Andreiniimon nuptialis und in der Schlucht bei den Höhlenschrecken fand Susanne Felder bei einer Nachtexkursion die Laubholz-Säbelschrecke (Barbitistes serricauda).

Reisebericht von Hansruedi Wildermuth

Der Bericht wurde in Entomo Helvetica 9/2016 publiziert.

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