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Natur- und Fotoreise

Reise in Griechenland

Natur- und Fotoreise

Heuschrecken Nordgriechenlands 2013

Viele reden zurzeit von Griechenland, wobei der nahezu unerschöpfliche Naturreichtum, die grandiosen Berg- und Küstenlandschaften sowie die historischen Zeitzeugen fast vollständig ausgeblendet werden. Mit der Natur- und Fotoreise in den Norden von Griechenland möchten wir jenen Werten nachgehen, die aktuell keine Aufmerksamkeit erfahren. Im südlichen Balkan liegt einer der Verbreitungsschwerpunkte der Buntschrecken (Poecilimon). Sie erreichen hier eine unglaubliche Vielfalt und praktisch jedes grössere Gebirge wird von einer endemischen Art besiedelt. Die Tiere sonnen sich in den frühen Morgenstunden exponiert auf der Vegetation und das Fotografieren der zum Teil wunderschön gefärbten Arten ist eine wahre Freude. Ziel der Reise ist es, die Natur in entspannter Atmosphäre zu geniessen und dem Fotografieren, Bestimmen und Beobachten der Tiere nachzugehen. Der Schwerpunkt liegt bei den Heuschrecken, die in diesem Gebiet eine aussergewöhnliche Vielfalt erreichen. Bestenfalls können wir über hundert verschiedene Heuschreckenarten entdecken. Wir werden unsere Aufmerksamkeit aber auch anderen Insekten, Spinnen, Vögeln und Pflanzen widmen, die nicht weniger spannend sind. Als Reiseleiter verfügen wir über fundierte faunistische und örtliche Kenntnisse. Pro Tag erkunden wir ein relativ kleines Gebiet, so dass ausreichend Zeit zum Fotografieren und Bestimmen bleibt. Die Abende gestalten wir mit gemütlichem Beisammensein bei einem kühlen Getränk und lassen das Erlebte revue passieren oder wir erkunden die Umgebung der Unterkunft.

Reiseleitung

Christian Roesti

Tel.: 079 502 98 00
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Florin Rutschmann

Tel.: 076 475 37 08
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Natur- und Fotoreise

Vom 04.-15. Juli 2013 (12 Tage)

Anmeldungen bis 04. Februar 2013. Spätere Anmeldung auf Anfrage möglich!

Hin- und Rückreise
Die Hin- und Rückreise erfolgt per Direktflug von Basel nach Thessaloniki mit easyJet. Da die Kosten stark vom Buchungszeitpunkt abhängen, sind wir um eine frühe Anmeldung dankbar.

Anzahl Reiseteilnehmer/innen
Mindestens 8 bis max. 12 Personen

Die Unterkünfte sind gute und zweckmässige Mittelklassehotels. Wir haben die Unterkünfte besucht und sorgfältig ausgewählt. Sämtliche Zimmer können klimatisiert werden.

Wünschen Sie ein Einzelzimmer, bitten wir Sie, dies bei der Anmeldung unbedingt anzugeben.

Wir fotografieren an Ort und Stelle oder unternehmen kleine Wanderungen.
Kenntnisse der Heuschrecken und anderer Insekten werden nicht vorausgesetzt! Auch Personen, die sich für andere Tiergruppen interessieren sind herzlich willkommen.

Strassen und Transportmittel
Die Qualität einiger Bergstrassen ist nicht mit denjenigen in Zentraleuropa vergleichbar. Wir werden zwischendurch auf holprigen Strassen unterwegs sein. Als Transportmittel dienen uns Personenbusse.

Klima
Tagsüber können die Temperaturen über 35°C ansteigen. Im Gebirge und am Abend ist es angenehm warm. Unterkünfte und Bus sind mit Klimaanlage ausgestattet.

Verpflegung
Frühstück und Abendessen werden im Hotel oder Restaurant eingenommen. Am Mittag essen wir vom Pic-Nic-Buffet im Feld.

Arrangementpreis
Doppelzimmer pro Person CHF 2850.-
Einzelzimmer-Zuschlag CHF 250.-

Eingeschlossene Leistungen;
  • Hin- und Rückflug (Basel - Thessaloniki)
  • Sämtliche Übernachtungen
  • Vollpension ohne Getränke
  • Transport in Griechenland
  • Eintritte und externe Gruppenführer

Reiseprogramm

04. Juli (1. Tag) - Anreise nach Thessaloniki (Saga-Day)

Obwohl die Hügelkette des Mt. Hortiatis nördlich von Thessaloniki von unterschiedlichen Interessengruppen genutzt und besiedelt wird, befindet sich am Rand der Millionenstadt eines der besten und spannendsten Gebiete, um die grössten Insekten Europas, die Sägeschrecken, zu beobachten. Mit etwas Glück können wir vier verschiedene Sägeschrecken-Arten sehen. Die eindrücklichste ist die Balkan-Sägeschrecke (Saga natoliae), die zu den grössten Insekten der Westpaläarktis gehört. Saga rammei, Saga hellenica und die für Sägeschrecken zierliche Saga campbelli besiedeln ebenfalls den Hügelzug. Wie wir es von der Sägeschrecke in der Schweiz kennen, erfordert die Suche nach den gut getarnten Tieren etwas Geduld. Gemeinsam werden wir den “Saga-Suchblick” trainieren und uns in deren Bestimmung üben.

05. Juli (2. Tag) - Volvi-See und Asprovalta

Wenige Kilometer westlich von Asprovalta befinden sich die Seen Volvi und Koronia. Mitten in landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen können z.B. Krauskopfpelikane, Zwergscharben, eine Vielzahl von Reihern und Bienenfressern beobachtet werden. Unsere Aufmerksamkeit gilt hier aber vor allem dem Seedrachen (Lindenia tetraphylla), einer imposanten Grosslibelle, die an den Seen äusserst häufig ist. In den Gebüschen sitzen aber auch Ancistrura nigrovittata und Eupholidoptera smyrnensis auf angenehmer Arbeitshöhe. Die Dornschrecken Tetrix bolivari, T. ceperoi und Paratettix meridionalis sind als kleinste Vertreter der Heuschrecken zu finden. Begleitet vom scharfen und lauten Gesang von Acrometopa servillea sehen wir auf der Nachtexkursion Rhacocleis germanica, Bucephaloptera bucephala und Poecilimon macedonicus. Das nahe gelegene Meer mit ausgedehnten Sand- und Kiesstränden lädt zur willkommenen Abkühlung ein. Natürlich lohnt es sich auch hier, einen Blick auf den Boden zu werfen, um sich die zierlichen Acrotylus longipes und die Gewöhnliche Nasenschrecke (Acrida ungarica) genauer anzusehen. Den Abend verbringen wir am Strymonischen Golf in Asprovalta.

06. Juli (3. Tag) - Mt. Pangeon

Der Mt. Pangeon bietet neben angenehmen Sommertemperaturen eine atemberaubende Fernsicht. Er beherbergt eine vielfältige Heuschrecken- und Schmetterlingsfauna. In einem ehemaligen Ski-Resort auf gut 1700 m begegnen wir der urtümlichen Heuschrecke Paranocaracris bulgaricus. Die grossen Weibchen schleppen ihren unförmigen Hinterleib über Stock und Stein und vollführen beim Springen seltsame Luftakrobatik. In den Bergwiesen leben viele uns bekannte Arten wie Stauroderus scalaris und Stenobothrus rubicundulus. Daneben sind die hübschen Anterastes serbicus und Pholidoptera macedonica häufig anzutreffen. Die zierliche Buntschrecke Poecilimon orbelicus bietet direkt am Strassenrand ein dankbares Fotomotiv. Am späteren Nachmittag durchdringt der Gesang einer heimlichen Art die Landschaft. Die Plumpschrecke Isophya leonorae wird mit der hereinbrechenden Dämmerung scheinbar immer häufiger. Sie zu finden, ist aber auch bei intensiver Gesangsaktivität eine Herausforderung. Weiter unten in den Buchenwäldern singen die gelb-orange gezeichneten Poecilimon ornatus in den Adlerfarnfluren. Mit etwas Glück finden wir an diesem Ort auch den endemischen Bläuling Lysandra philippi.

07. Juli (4. Tag) - Fahrt zum Kerkini-See

Von Asprovalta führt die Reise durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet in Richtung Kerkini-See. Zum Schutz vor Überschwemmungen wurde der Fluss Strymonas 1932 hier aufgestaut, was bei Hochwasser zu einer Wasserfläche von knapp 40 km2 führt. Der künstliche See wurde inzwischen zum Nationalpark erklärt, da er als Hotspot für Vögel (über 300 nachgewiesene Arten), Fische und Amphibien ein wertvoller Lebensraum darstellt. Genauso artenreich sind die Ufer und die angrenzenden Berghänge, die über 70 Heuschrecken- und 40 Libellenarten beherbergen.

08. Juli (5. Tag) - Kerkini-See

Nach einem nahrhaften Frühstück im Hotel Oikoperiigitis (dies ist keine Krankheit!) erkunden wir die Ufer des nahe gelegenen Kerkini-Sees nach Dornschrecken und der Grabschrecke Xya pfaendleri. Im Delta des Strymonas begegnen wir den Wasserbüffelherden, welche im Nationalpark die ökologisch wichtigen Lebensräume vor der Verlandung bewahren. An den seichten Ufern haben wir die Chance Löffler und Moorenten zu sehen, und es ist gut möglich, dass Schreiadler und Adlerbussard über unseren Köpfen kreisen. Kappenammer und Maskenwürger zählen zu weiteren ornithologischen Highlights. Auch die Libellen haben mit der Gezeichneten Quelljungfer (Cordulegaster picta) und der Balkan-Smaragdlibelle (Somatochlora merdionalis) einiges zu bieten.

09. Juli (6. Tag) - Reisetag nach Florina

Von der Küste brechen wir in Richtung Nordwesten auf. Während einer Pause suchen wir in der hügeligen Landschaft zwischen extensiven Äckern, Brachflächen und trockenen Eichenbeständen nach Bradyporus dasypus und Callimenus oniscus. Bradyporus dasypus gehört zu den schwersten Langfühlerschrecken in Europa. Trotz des hohen Gewichts steigen die Männchen in der Vegetation hoch hinauf und lassen ihren lauten Gesang ertönen. Die Beobachtung dieser Heuschrecke ist mit Sicherheit ein Highlight der Reise. Besonders schön sind auch die Beobachtungen von Ramburiella turcomana, der Pferdeschrecke (Celes variabilis), von Platycleis nigrosignata und der Sägeschrecke Saga hellenica. Unweit der Stadt Florina beziehen wir in idyllischer Landschaft unser nächstes Quartier. Wer noch nicht genug von den Insekten hat, kann sich in der unmittelbaren Umgebung des Hotels verausgaben und z.B. nach Metaplastes ornatus oder Poecilimon affinis suchen.

10. Juli (7. Tag) - Mt. Vernon

Eine abenteuerliche Waldstrasse führt uns aus der Stadt Florina durch ausgedehnte Buchenwälder auf ca. 1600 m hinauf. Auf den Lichtungen in der Höhe eröffnen sich für uns scheinbar unerschöpfliche fotografische Jagdgründe. Auf engstem Raum können fünf verschiedene Buntschrecken beobachtet werden: Poecilimon gracilis, P. affinis, P. chopardi, P. jonicus und P. ebneri. So steht der Tag ganz im Zeichen der Buntschrecken, die hier aufgrund ihrer hohen Individuendichten und Schönheit unerschöpfliche Fotomotive und Bestimmungsobjekte bieten. Die in Mitteleuropa ausgestorbene Kleine Höckerschrecke (Arcyptera microptera), eine intensiv gefärbte Form von Podisma pedestris, Stenobothrus fischeri sowie Paracaloptenus caloptenoides sind spannende Vertreter der vielfältigen Artengemeinschaft. Ebenso vielfältig ist die Schmetterlingsfauna mit verschiedenen Scheckenfaltern, Schachbrettfaltern und dem Ameisenbläuling Maculinea arion. Daneben segelt uns der Östliche Schmetterlingshaft (Libelloides macaronius) in grosser Anzahl um die Ohren. Mit etwas Glück begegnen wir der Johannisechse (Ablepharus kitaibelii) oder deren Räuber, dem Kurzfangsperber.

11. Juli (8. Tag) - Mt. Varnous

Wir verbringen den Tag im hintersten Winkel von Griechisch-Makedonien direkt an der Grenze zu Mazedonien. Auf einer gut ausgebauten Schotterpiste fahren wir durch kleine Hirtendörfer auf ca. 1900 m hinauf. Über der Baumgrenze und auf den gut erreichbaren Gipfeln eröffnet sich eine grandiose Fernsicht. Uns zu Füssen liegt der Prespasee, der zwischen den Bergen hindurchblitzt. In den Gipfelregionen sind noch deutliche Spuren der Partisanen zu sehen, die hier auf der einen Seite gegen die Faschisten und auf der anderen Seite gegen die Kommunisten kämpften. In den ausgedehnten Bergwiesen leben Polysarcus denticauda und die imposante Bergschrecke Psorodonotus fieberi, die sich am Boden in den Zwergsträuchern oder im dichten Gras versteckt. Auch Platycleis ebneri und Metrioptera oblongicollis sind an weniger intensiv beweideten Stellen zahlreich zu finden. Neben Chorthippus apricarius sehen wir mit Stenobothrus nigromaculatus, Stenobothrus lineatus, Stenobothrus rubicundulus, Myrmeleotettix maculatus und Gomphocerus sibiricus Vertreter von Arten, die wir auch aus Mitteleuropa kennen.

12. Juli (9. Tag) - Reisetag nach Meteora

Wir lassen die dichten Laubwälder der Berge rund um Florina hinter uns und fahren in Richtung Süden. In Kalampaka zwischen den weltberühmten Felsen von Meteora beziehen wir unsere Zimmer. Auf dem Weg gegen Süden suchen wir am trockenen Bergfuss von Xino Nero nach der Steinschrecke Asiotmethis limbatus. Neben einer Vielzahl anderer Heuschrecken können wir mit etwas Glück bereits auf ausgewachsene Tiere der winzigen und schön gezeichneten Platycleis macedonica stossen. Kurz vor dem Ziel werden wir am Strassenrand Conocephalus kisi ausfindig machen. Die zierliche Schwertschrecke mit den winzigen Flügeln macht ihrem Namen alle Ehre, denn der Legebohrer erreicht fast die doppelte Körperlänge.

13. Juli (10. Tag) - Meteora

Nördlich der Felslandschaft werden wir unser Glück mit Bradyporus dasypus erneut versuchen. Auf den Lichtungen der Eichenwälder lassen sich Arten wie Metaplastes ornatus, Chorthippus dichrous oder Omocestus minutus fotografieren. In den trockenen Wiesen zwischen den Eichenwäldern treffen wir auf drei verschiedene Dociostaurus-Arten. Südlich von Kalampaka führt das breite Flussbett des Pinios zu dieser Jahreszeit nur noch wenig Wasser und wird von Schafherden beweidet. In diesem ausgesprochen trockenen Lebensraum suchen wir nach den entsprechenden Spezialisten, allen voran der Steinschrecke Glyphotmethis heldreichi. Die Ödlandschrecke Oedipoda miniata ist neben Calliptamus barbarus und Calliptamus italicus in hoher Dichte anzutreffen. Die Beissschrecken Platycleis intermedia und Platycleis affinis sowie der Südliche Warzenbeisser (Decticus albifrons) sind allgegenwärtig.

14. Juli (11. Tag) - Jokertag in Meteora

Der Tag steht zur freien Verfügung. Wir bieten die Option an, mit einem lokalen Kenner ein Kloster zu besuchen und die imposante Bauweise von Nahem zu bestaunen. Natürlich kann man auch mal einfach die Seele baumeln lassen und den Tag eigenständig gestalten. Es lohnt sich, den Blick nicht nur auf die stolzen Klöster und die eigenartige Landschaft zu richten, sondern auch nach den Insekten Ausschau zu halten. Auf den Wegen zwischen den Felsen und neben der Strasse können Pholidoptera femorata, Decorana incerta, Bucephaloptera bucephala sowie die Zaunschrecke (Sepiana sepium) oder die Lilienblatt-Sichelschrecke (Tylopsis lilifolia) gesichtet werden. Auch Eupholidoptera megastyla und Rhacocleis germanica sind häufig auf den Brombeerbüschen zu beobachten.

15. Juli (12. Tag) - Rückfahrt und Rückflug

Mit den letzten Beobachtungen der vielfältigen Insektenfauna müssen wir leider definitiv von der griechischen Sonne Abschied nehmen und reisen mit vielen schönen Erinnerungen und Fotos nach Hause.

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