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Natur- und Fotoreise

Reise in Frankreich

Natur- und Fotoreise

Südfrankreich 2014

Nur wenige Autostunden fahren wir von der Schweiz Richtung Südwesten und schon finden wir eine der landschaftlich schönsten und abwechslungsreichsten Regionen des Mittelmeergebietes. Der Süden Frankreichs beherbergt interessante Kalksteingebirge, karge Steppenlandschaften, ausgedehnte Feuchtgebiete und mit der Garrigue die typische provenzialische Buschlandschaft. In den strukturreichen Lebensräumen finden unzählige Insekten, Reptilien und Vögel ideale Lebensbedingungen. Anfang Juli, wenn wir die Region bereisen, können Heuschrecken, Zikaden und Libellen zu Tausenden angetroffen werden. In entspannter Atmosphäre werden wir die Natur beobachten, fotografieren und geniessen. Der thematische Schwerpunkte der Reise liegt bei den Heuschrecken, Zikaden und Libellen, die in diesem Gebiet eine unglaubliche Vielfalt erreichen. Natürlich halten wir neben den Insekten auch Ausschau nach Reptilien oder Spinnen, wobei der imposante Anblick einer Trantel nicht fehlen darf. An die hundert verschiedene Heuschreckenarten können wir entdecken, darunter seltene und endemische Arten wie die Steinschrecken oder die Provence-Höckerschrecke. Mit etwas Glück können wir auch bei den Libellen bis zu vierzig Arten entdecken. Pro Tag werden wir nur ein relativ kleines Gebiet erkunden, so dass ausreichend Zeit zum Fotografieren, Beobachten und Bestimmen bleibt. Falls wir am Tag mehrere Standorte besuchen, liegen diese nur geringe Distanzen auseinander. Wenn wir nicht gerade auf Nachtexkursion sind, verbringen wir die Abende gemütlich bei einem kühlen Bier oder Wein und anregenden Diskussionen.

Reiseleitung

Christian Roesti

Tel.: 079 502 98 00
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Florin Rutschmann

Tel.: 076 475 37 08
eMail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Natur- und Fotoreise

Vom 03.-12. Juli 2014 (10 Tage)

Anmeldung bis 03. Februar 2014. Spätere Anmeldung auf Anfrage möglich!

Hin- und Rückreise
Wir reisen mit Kleinbussen ab Zürich bzw. Bern nach Sault. Individuelle Anreise ist in Absprache möglich und bietet sich vor allem für InteressentInnen an, die nicht aus der Schweiz kommen. Wir empfehlen zu prüfen, ob es direkte Verbindungsmöglichkeiten z.B. nach Valence gibt (oder möglichst nahe bei Sault), wenn Bern oder Zürich einen Umweg darstellen.

Anzahl Reiseteilnehmer/innen
Mindestens 8 bis max. 13 Personen

Die Unterkünfte sind gute und zweckmässige Mittelklassehotels. Wir haben die Unterkünfte besucht und sorgfältig ausgewählt.

Wünschen Sie ein Einzelzimmer, bitten wir Sie, dies bei der Anmeldung unbedingt anzugeben.

Wir fotografieren an Ort und Stelle oder unternehmen kleine Wanderungen.
Kenntnisse der Heuschrecken und anderer Insekten werden nicht vorausgesetzt! Auch Personen, die sich für andere Tiergruppen interessieren sind herzlich willkommen.

Transportmittel
Als Transportmittel dienen uns Personenbusse.

Klima
Tagsüber können die Temperaturen über 30°C ansteigen. Im Gebirge und am Abend ist es angenehm warm. Unterkünfte und Bus sind mit Klimaanlage ausgestattet.

Verpflegung
Frühstück und Abendessen werden wir im Hotel oder Restaurant einnehmen. Am Mittag essen wir vom Pic-Nic-Buffet im Feld.

Arrangementpreis

Doppelzimmer pro Person CHF 2'550.-
Einzelzimmer-Zuschlag CHF 310.-

Eingeschlossene Leistungen:
  • Hin- und Rückreise
  • Sämtliche Übernachtungen
  • Vollpension ohne Getränke
  • Sämtliche Transporte in Südfrankreich
  • Eintritte und externe Gruppenführer
Im Preis NICHT enthalten sind:
  • Alkoholische Getränke
  • Persönliche Einkäufe

Reiseprogramm

04. Juli (2. Tag) - Mont Ventoux

Wir beginnen unsere Beobachtungstour am Mont Ventoux und geniessen die wunderschöne kalkige Mondlandschaft der Gipfelregion. Der Mont Ventoux ist einer der legendären Veloberge und immer wieder Etappenziel der Tour de France. An den Südhängen tummelt sich aber auch eine grosse Artenvielfalt, wobei unser Augenmerk den beiden in Südfrankreich seltenen Grashüpfern Stenobothrus grammicus und Stenobothrus fischeri gilt. Die hübsche Gebirgsschrecke mit dem komplizierten Namen Podisma amedegnatoae steht ebenfalls auf dem Programm. Ausgewachsene Tiere der Alpenschrecke Anonconotus fuscus, welche hier in der Gipfelregion des Mont Ventoux ihr westlichstes Vorkommen erreicht, bekommen wir lediglich in einem günstigen Heuschreckenjahr zu Gesicht. Nachts machen wir uns auf die Suche nach der Gelben Grille (Eugryllodes pipiens), welche uns mit ihrem glöckchenartigen Gesang den Weg weist. Übernachten werden wir im historischen Dörfchen Sault mit Blick auf den Mont Ventoux.

05. Juli (3. Tag) - Standorte unterwegs nach Rians

Auf der Fahrt von Sault Richtung Rians besuchen wir spannende Lebensräume direkt entlang der Strasse und können unter vielen andern z.B. die Haubenfangschrecke (Empusa pennata) oder die Südfranzösische Säbelschrecke (Barbitistes fischeri) beobachten. Nach der Überquerung des Flusses Durance werder wir einen Abstecher auf deren Kiesbänke machen und uns nach den winzigen Dreizehenschrecken (Xya variegata) umsehen. Und wenn wir schon auf der Suche nach kleinen Arten sind, wird uns die Westliche Dornschrecke (Tetrix ceperoi) mit Sicherheit ebenfalls über den Weg hüpfen.
Weitere Highlights des Tages sind sicherlich die schöne Provence-Höckerschrecke (Arcyptera kheili), der Spanische Grashüpfer (Ramburiella hispanica) und die grösste Zikadenart Frankreichs (Lyristes plebejus). Im Gebiet singen Provence-, Weissbart- und Samtkopfgrasmücke. Zudem besteht die Möglichkeit, die Heidelerche oder eine Blauracke zu erspähen.

06. Juli (4. Tag) - Col des Portes

Unweit des Hotels widmen wir unsere Aufmerksamkeit nochmals der Provence-Höckerschrecke - einfach, weil sie so hübsch und in der Morgensonne besonders fotogen ist. Bei der Suche nach der Höckerschrecke werden wir auch über andere Schönheiten wie den Libellen-Schmetterlingshaft (Libelloides coccajus) stolpern.
Anschliessend ziehen wir weiter, um die Abgeschiedenheit des landschaftlich wunderschönen Col des Portes (631 m) zu geniessen. Hier besteht die Möglichkeit, gemütlich zum Pic des Mouches (1011 m) zu wandern, den höchsten Gipfel der Gebirgskette „Montagne Sainte-Victoire“, um die schöne Aussicht auf die Mittelmeerküste von Marseille zu bewundern. Den meisten wird jedoch die unmittelbare Umgebung ausreichend Spannung bieten, um zu verweilen. Denn in dieser Gegend befindet sich eine grosse Population der Steinschrecke (Prionotropis hystrix azami). Mit etwas Geduld können wir die Weibchen dieser gut getarnten Heuschrecke bei ihrem Gesang beobachten. Der Sattelschrecke Ephippiger provincialis können wir auf den Büschen und krautigen Pflanzen begegnen. Mit viel Glück treffen wir auf den seltenen Schmetterlingshaft Puer maculatus, der nicht nur peltzartig behaart ist sondern auch über stark verdickte Fühlerenden verfügt.

07. Juli (5. Tag) - Crau - Libellen-Tag

Wir bewegen uns in einem ehemaligen Flussdelta der Durance, der berühmten Crau. Auf einer Morgenexkursion lauschen wir in der Dämmerung den eigenartigen Furzlauten der Zwergtrappen und können Triel, Mittelmeerraubwürger, Rötelfalke und Spiessflughuhn beobachten. Südlich von Saint-Martin-de-Crau besuchen wir den Etang des Aulnes und die mit vielen Steinhaufen geschmückte Steppenlandschaft (Coussoules). Die Kanäle in der Nähe des Parkplatzes sind eines der besten Gebiete für Libellen in ganz Frankreich. Hier leben Grosse Zangenlibelle (Onychogomphus uncatus), Gekielter Flussfalke (Oxygastra curtisii), Pokal-Azurjungfer (Erythromma lindenii) und Bronzene Prachtlibelle (Calopteryx haemorrhoidalis). Unter den Heuschrecken begegnen wir der Marokkanischen Wanderheuschrecke (Dociostaurus maroccanus), der Schönschrecke Calliptamus wattenwylianus sowie der Ödlandschrecke Oedipoda charpentieri. Am Etang des Aulnes können wir unsere Bestimmungsfähigkeiten an den Dornschrecken-Arten Tetrix bolivari, Tetrix ceperoi, Tetrix undulata und Paratettix meridionalis trainieren. Im Hintergrund begleitet uns dabei die häufige Singzikade Tettigettalna argentata, deren unscheinbarer Gesang leicht überhört wird.

08. Juli (6. Tag) - Crau

Morgens suchen wir das Naturschutzgebiet „marais du vigueirat“ auf und stöbern in der Ufervegetation die seltene Dunkle Binsenjungfer (Lestes macrostigma) auf. Neben den Libellen werden wir auf die Vogelwelt achten, denn Purpurreiher, Rallenreiher, Nachtreiher und Zwergdommel sind nicht selten. Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Crau-Steinschrecke (Prionotropis hystrix rhodanica). Prionotropis hystrix rhodanica ist in der Crau endemisch und wurde von der IUCN als “vom Aussterben bedroht” eingestuft. Zudem ist die Zukunft des Lebensraums durch Ausbaupläne der Armeeanlagen ungewiss. Die besuchte Stelle ist die einzige, an der sie ausserhalb des Schutzgebietes gesehen werden kann. Wir suchen die seltene und gut getarnte Heuschrecke in einem kargen Lebensraum zwischen Naturschutz und Militärsperrgebiet. Daneben treffen wir in dieser wunderschönen Steppenlandschaft auch auf Arten wie Omocestus raymondi und Stenobothrus festivus.

09. Juli (7. Tag) - La petite Camargue

Wir durchqueren eines der grössten Feuchtgebiete Europas, die Camargue. Am Dorfrand von Mas Thibert suchen wir entlang der Kanalböschung nach der Beissschrecke Metrioptera azami. Weisse Pferde und schwarze Kampfstiere prägen die weiten Landschaften. Hier suchen wir nach den für diesen Lebensraum typischen Brutvögeln. Sämtliche Reiherarten Europas können hier beobachtet werden. Mit Paracinema tricolor und Melanogryllus desertus treffen wir zwei Heuschrecken-Arten, welche in der Schweiz seit langem ausgestorben sind. Eine der kleinsten Ödlandschrecken, die Flachfühlerschrecke, ist hier ebenfalls heimisch.
Südlich von Montpellier steuern wir die Küste und Lagunenlandschaft auf. Wer eine Abkühlung sucht, findet diese bei einem Bad im Meer. Unmittelbar neben dem Strand durchkämen wir die Sanddünen nach der grössten Chorthippus-Art in Europa - dem leuchtend grünen Chorthippus jucundus.

10. Juli (8. Tag) - Plateau d’Aumelas

Das Plateau liegt nordwestlich von Montpellier, nördlich des Städtchens Cournonterral. Abgesehen von einigen motivierten Radfahrern sind wir hier unter uns, geniessen den Tag und die Ruhe. Mitten in einer der schönsten Steppen Südfrankreichs, ist der Insektenreichtum kaum zu überbieten. Wir finden die riesige endemische Unterart des Warzenbeissers (Decticus verrucivorus monspelliensis) und die Sattelschrecke Ephippiger diurnuscruciger“ mit dem schwarzen Kreuz auf dem Halsschild. Arcyptera brevipennis vicheti, Stenobothrus festivus und Omocestus petraeus zählen ebenfalls zu den Fotomotiven. Auch die Sägeschrecke (Saga pedo) oder andere Giganten wie der Grosse Eichenbock (Cerambyx cerdo) können wir ausfindig machen. Die beiden Gottesanbeterinnen Ameles decolor und Mantis religiosa sind ebenfalls häufig. Diverse Zikadenarten wie Tettigettalna argentata, Tettigettula pygmea, Tibicina haematodes und Lyristes plebejus sorgen für musikalische Untermalung.

11. Juli (9. Tag) - Jokertag

Unsere Reise neigt sich bereits dem Ende zu. Wir entscheiden am Vorabend spontan, was uns das Programm des heutigen Tages bringen soll. Je nach Interesse suchen wir einen bereits besuchten Ort wieder auf, um das Fotografieren zu vertiefen oder wir erkunden eine noch unbekannte Stelle. Natürlich bietet der Jokertag auch die Möglichkeit, individuell einen Ruhetag einzulegen, endlich die nötigen Postkarten zu schreiben oder auch einfach mal durch das Städtchen Cournonterral zu flanieren.

12. Juli (10. Tag) - Rückreise in die Schweiz

Leider müssen wir bereits Abschied nehmen von der südfranzösichen Sonne und reisen mit vielen schönen Erinnerungen und Fotos zurück in die Schweiz.

Reisebericht

Frankreichreise 2014

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